Anders ist auch gut

Digitale Weinprobe in Bischofsheim 130 Gäste im Vereinsheim der Radfahrer, über 100 Menschen im Trafohaus – die Weinprobe der Bischofsheimer Sozialdemokraten waren in den vergangenen Jahren immer ein Magnet, der kulturell und kulinarisch die Menschen in seinen Bann zog. Irgendwie klingt das heute wie aus einer anderen Welt. Corona macht auch solche Veranstaltungen unmöglich. Eigentlich.

Digitale Weinprobe in Bischofsheim
130 Gäste im Vereinsheim der Radfahrer, über 100 Menschen im Trafohaus – die
Weinprobe der Bischofsheimer Sozialdemokraten waren in den vergangenen Jahren
immer ein Magnet, der kulturell und kulinarisch die Menschen in seinen Bann zog.
Irgendwie klingt das heute wie aus einer anderen Welt. Corona macht auch solche
Veranstaltungen unmöglich. Eigentlich.
In Bischofsheim setzte man sich zusammen und überlegte, welches Format denn
„Coronakonform“ sei und kam so auf die erste „Digitale Weinprobe“. In den ersten
Januartagen wäre diese noch mit vier Menschen in einem Raum – also zwei befreundeten
Paaren oder zwei Nachbarhaushalten – völlig problemlos möglich gewesen. Am Samstag war
dies ein wenig anders: ein Haushalt durfte nur noch eine zusätzliche Person einladen. Das tat
den großen Interesse jedoch keinen Abbruch. Am frühen Nachmittag machten sich der
Spitzenkandidat der örtlichen SPD, Karsten Will, mit der Ape und Josephine Wandt, die
Vorsitzende der Jusos in der Mainspitze, mit dem Lastenrad auf den Weg durch den Ort. An
Bord: jeweils 3 Flaschen Wein aus dem Weingut von Michael Bott, Hausmacher Wurst von
der Metzgerei Ewald in Trebur, Brot von Bäcker Volk, Käse und Gurken aus dem örtlichen
edeka „uns geht es darum in dieser Zeit auch das örtliche Gewerbe zu stützen“, so die
Landtagsabgeordnete und Vorsitzende Kerstin Geis. Binnen von zwei Stunden waren so 35
„Weinprobierpakete“ an den Mann und die Frau gebracht – und dann ging es pünktlich um
19 Uhr los.
Fast unproblematisch war die Einwahl – Christian Greb steuerte im Hintergrund die
technische Hotline und so konnten Karsten Will und Michael Bott über hundert
Weinliebhaber begrüßen und mit ihnen den ersten Wein des Abends – einen Secco –
genießen.

Kleine Geschichten um den Wein, dem in unseren Regionen auch der Klimawandel zu
schaffen macht, zogen sich wie ein roter Faden durch die kommenden neunzig Minuten.
Wer wollte konnte sich mit Bild zuschalten oder im Chat sich an den Gesprächen beteiligen.
Ob die „deutschen Roten wirklich schmecken“ (dabei ging es ausschließlich um den Wein)
war ein Thema, das sich in der zweiten Phase des Abends in den Mittelpunkt rückte. Hier
hatte Michael Bott Kerstin Geis zu Gast, die sich mit Michael Bott über Nachhaltigkeit in der
Lebensmittelproduktion und im Weinbau unterhielt. Sie hat danach das Mikrofon an Landrat
Thomas Will übergeben, der über seine Weinerlebnisse in Marokko, Moldawien und auf der
Krim erzählte. Mit Michael Bott war er darüber einig, dass es auch abseits der großen
bekannten Weinbaugebieten kleine Schätze gibt, die es noch zu entdecken gibt. Auch vor
diesem Hintergrund bedauerte er sehr, dass die Sommerradtour der Euroradler nach
Georgien in diesem Jahr ausfallen muss.
Mit dem offiziellen Abschluss war jedoch im Chat noch lange nicht Schluss. Bis Mitternacht
waren einige der Gäste noch im eigenen Wohnzimmer aktiv und konnten daran digital auch
andere Gäste teilhaben lassen. „Das war richtig toll“ – sogen Kerstin Geis und Karsten Will
am frühen Sonntag eine begeisterte Bilanz. Für sie ist klar, dass es in diesem Format
weitergehen wird. Am Aschermittwoch ist es wohl dann wieder soweit. Heringe und
Kartoffeln kommen mit dem Lastenrad und der Ape und abends kann man sich dann wieder
bei den „Roten“ einwählen.